

Visionssuche
Ab 2026 werde ich Visionssuchen anbieten und hier Termine bekannt geben. Für dieses Jahr habe ich Menschen gesucht, bei denen ich mit leiten und von deren spezifischen Ansätzen ich lernen kann. Im Juli bin ich also bei Linta mit im Team. Die Visionssuche richtet sich an junge Erwachsene für den Schritt rein in ein selbstbestimmtes Leben und findet statt in Schweden (18.07.-08.08.2025). https://linta.org/projekte/visionssuche/ Im September darf ich bei der Visionssuche vom Uma Institut mitleiten (04.09.-15.09.2025). https://umainstitut.net/rituale/visionssuche/ Wenn Du Interesse hast und eine Visionssuche bei mir machen möchtest, schreib mir gerne eine kurze Email, dann schicke ich Dir persönlich die Angebote.
Was ist eine Visionssuche?
Die Visionssuche ist pankulturelles Übergangsritual, dass abgewandelt von einer Urform in jeder Kultur praktiziert wurde. Hier in Mitteleuropa ist die Visionssuche ein 12 tägiges Format mit einer Solozeit in der Natur. Sie unterstützt die Begehung von Lebensübergängen und ist angepasst an eine moderne westeuropäische Lebensweise. Somit ist die Visionssuche besonders für den Übergang in das Erwachsen-Sein geeignet, aber auch für diverse andere Lebenssituationen. Sie ist tiefgreifend und umfassend. Für wichtige Veränderungen lassen sich auch andere, kleinere Formate finden und gestalten, die auf die individuelle Situation angepasst sind.
Kulturelle Aneignung
Im Kontext von Visionssuche geht es auch um die Frage nach den Wurzeln des Wissens und der Rituale. Es geht um Wertschätzung all denen gegenüber, die dieses Wissen geschützt, gelebt und erhalten haben und so möglich gemacht haben, dass es in dieser Form weitergegeben werden kann. Kulturelle Aneignung vermeiden – Selbstkritische Reflexionen des Deutschsprachigen Netzwerkes Diese Ergänzung wurde von einer Arbeitsgruppe über das Jahr 2023 hinweg erarbeitet, beim jährlichen Netzwerktreffen im Jänner 2024 beschlossen und den „Ethischen Grundlagen“ von 2007 beigefügt! In unserer Arbeit als Leitende von Visionssuchen und Prozessbegleitung in der Natur beziehen wir uns auf vielfältige kulturelle Wurzeln und verwenden Wissen aus indigenen Kulturen. Deshalb möchten wir uns immer wieder intensiv mit diesen Wurzeln befassen und uns selbstkritisch hinterfragen, ob wir verantwortungsvoll und angemessen mit diesen Wurzeln umgehen oder ob wir auf unangemessene Weise kulturelle Aneignung betreiben. Der Begriff “Kulturelle Aneignung” ist schwer zu greifen und wird sehr unterschiedlich ausgelegt, unterliegt einer ständigen Wandlung und ist abhängig von Perspektive und Intention. Eine mögliche Definition ist: Unter kultureller Aneignung wird die Übernahme von Ausdrucksformen oder Artefakten, Geschichte oder Wissensformen von Trägern einer anderen Kultur verstanden, die ohne Genehmigung, Anerkennung oder Entschädigung erfolgt. Wir möchten unseren Umgang mit den kulturellen Wurzeln unserer Arbeit immer als Momentaufnahme sehen. Diese ist geprägt, von dem Weg, den wir in unserem Umfeld gegangen sind und von der Bereitschaft auf allen Ebenen hinzuhören, vom Weitergehen, einem offenen Austausch und von gegenseitigem Lernen. Aus dem Anerkennen, dass alles einem Weg der Wandlung und Weiterentwicklung unterliegt, versuchen wir jederzeit darin besser zu werden und stehen aber auch zu unserem momentanen Wissensstand, und damit auch zu unseren jetzigen Werten und Handlungen. Im gleichen Moment sind wir bereit, gerade dort hinzuschauen wo sich eigene Widerstände regen, sind bereit, Kritik als Reflexions- und Handlungsaufruf zu verstehen und sie in unseren Weg des Lernens zu integrieren. Gerade was die Thematik der kulturellen Aneignung betrifft, ist es aus dieser Achtsamkeit heraus unumgänglich, sich unserer Privilegien als weiße Menschen in Europa bewusst zu werden und anzuerkennen, dass diese aus einer inakzeptablen, auf Unterdrückung und Ausbeutung beruhenden europäischen Kolonialpolitik, christlichen Missionierung und einer patriarchalen und Menschen unwürdigen Haltung erwachsen sind. Wir stellen uns der Verantwortung und dem Schmerz dafür, und dass diese Unterdrückung und Ausbeutung sich bis heute fortsetzt. Wir stellen uns der Aufgabe, in unserer Arbeit mit Zeremonien und Ritualen diese Geschichte in uns bewusst und die Erinnerung daran wach zu halten. Der ehrliche Blick zurück ermöglicht ein Lernen aus der Vergangenheit, ein hoffentlich sinnvolles Handeln im Hier und Jetzt und damit ein gutes Weitergehen in die Zukunft. Darin wird auch sichtbar, dass die Kräfte, welche die Gebräuche, Sprache, Zeremonien, Kultur, Werte und Lebensweise der indigenen Völker dieser Erde unterdrückt haben, auch uns in Europa von einem achtsamen naturnahen Leben abgeschnitten haben und die eigene europäische Ritualgeschichte somit fast zur Gänze zerstört wurde. Dieser Blick soll kein Versuch der Bagatellisierung der durch unsere europäischen Vorfahren an den Menschen anderer Kulturen entstandenen Verletzungen sein, vielmehr öffnet er uns die Möglichkeit in Empathie, um das verlorene Gut zu trauern. Dieser Blick erzeugt Verbundenheit in uns. Wir können dadurch nicht nur solidarisch mit den indigenen Kulturen und ihren Anliegen sein, sondern im gleichen Maße auch würdigend, wertschätzend und dankbar für das Bewahren und Weitergeben, eines über verschiedene Kanäle an uns herangetragenen Wissens, sein. Dies hilft uns, die Zeremonien und Rituale, die wir zum Wohle unseres Planeten und allen Lebens darauf begehen, in einer respektvollen, achtsamen und dankbaren Haltung durchzuführen. Rituell gestaltete Zeit in der Natur, die sich auf die indigenen Wurzeln verschiedenster Kulturen bezieht, unterstützt uns bei der Wiederverbindung mit unserer nicht-menschlichen Mitwelt. Darin zeigt sich uns die große kulturelle Vielfalt und der Wert des Erbes unserer menschlichen Ahnen. Zeiten in der Wildnis öffnen die Herzen der Menschen, und helfen, die Abspaltung von der uns umgebenden Natur zu heilen. Wir glauben daran, dass, wenn wir wieder Teil eines großen Ganzen werden, wir auch wieder beginnen, für das Leben auf diesen Planeten zu wirken. Die folgenden grundlegenden Fragen helfen uns, diese Zeremonien und Rituale in uns wach und lebendig zu halten, sie weiter wachsen zu lassen, sie zu bewahren und weiterzugeben: Von wem und wie wurden sie mir übergeben? Woher kommen sie, was ist ihre Geschichte? Wie habe ich sie mir zu eigen gemacht und was habe ich daraus gemacht? Wie habe ich sie in das mich umgebende kulturelle und soziale Feld eingebettet? Diese Stellungnahme wurde im Laufe des Jahres 2023 von dem Netzwerkinternen Arbeitskreis „Kulturelle Aneignung“ erarbeitet, in dem VisionssucheleiterInnen aus Österreich der Schweiz & Deutschland zusammenwirkten. Sie wurde dem Netzwerk beim jährlichen Treffen im Januar 2024 zur Beschlussfassung vorgelegt und als Ergänzung in die „Ethischen Grundlagen“ aufgenommen!